Einmal war ich mit dem Fredi Böhm in Admont in der Steiermark. Eine Dahlie sollte nach ihm benannt werden und ich durfte die Taufrede halten: „Eine Dahlie auf den Namen Fredi zu taufen ist eigentlich unnatürlich. Und dass sie unnatürlich sind, das kann man von den beiden wirklich nicht sagen. Das vollkommen Natürliche ist die Stärke von beiden.
Er spielt in seinem Leben zwei Rollen. In der einen ist er ein prächtiger Schauspieler in der anderen ist er ein Bauer. Aber er ist in jeder Rolle „völliger!“
Jetzt ist die Frage, soll ich sagen die Fredi oder der Dahlie? Denn sie müssen ja zusammen kommen! Aber das geht nicht – also, der Dahlie muss Fredi heißen. Er hat als Fredi zu sein, wie der Fredi: Du Dahlie paß gut auf: Du darfst eine Mimose sein, aber du musst Bärentatzen haben. Du darfst ein Gänseblümchen sein, aber du musst zum Staudengewächs werden, um dem Sturm standzuhalten. Du musst deine Wurzel in einen Bauergarten schlagen, musst aber auch auf Brettern existieren können. Musst Veilchen sein und Brennnessel, Löwenmaul und Distel. Du musst Trauerweide sein, aber Witz haben, wie die Sonnenblume. Du hast viel zu tun! Denn der, nach dem du heißt, der ist auch ein Naturbursch! Aber als Schauspieler, da ist er ein Naturtalent!“
Wie oft haben mich Leute gefragt: „Sagen Sie, Sie spielen doch so oft mit dem Fredi Böhm. Der gefällt mir so gut! Wie ist der eigentlich privat?“ Und da hab ich immer geantwortet, was ich von keinem meiner Kollegen so sagen kann: „Genau so!“
Beim Fredi gab es keinen Übergang. Er hatte nicht nur Humor, sondern er hatte auch Witz. Den Witz, der lebensrettend ist, der aus der Tiefe, aus dem Ursprung kommt. Aus dem Ernst. Er lachte gar nicht oft. Die anderen lachten über ihn. Und weil der Mensch das Lachen braucht, liebten alle den Fredi.
Elfriede Ott
27.6.2015 per Mail