Die erste historische Erwähnung ist nach 1100 mit "strebilici" für Ströblitz zu finden.
Auszug aus der Chronik Wieselburg von Johannes Kammerstätter.
...Ausgenommen die drei Häuser Nr 2, 9 und 20, die Freydegg unterstanden, gehörte Ströblitz zur Grundherrschaft Weinzierl. Das Dorf bestand aus 14 Feuerstätten, d.h. aus 14 Häusern. Ortsobrigkeit war die Herrschaft Weinzierl; das Schloss Weinzierl war auch die Zufluchtsstätte für die Ströblitzer bei feindlichen Angriffen.
Wie verworren die Abgabenverhältnisse waren, zeigt ein Streitfall aus dem Jahr 1585, der zwar in Weinzierl spielte und eigentlich den katholischen Pfarrer von St. Ulrich und den Weinzierler Schlossherren Dr. Johann Linsmayer betraf, sich aber trotzdem auf dessen Untertanen in Ströblitz auswirkte. Beim Neubau eines Schlosses und der Schlossmauern waren einige Flächen in Mitleidenschaft gezogen worden, und wo Schloss und Pfarre gemeinsam Zehente hatten, auf denen schon des öfteren beim „Auszehenten" Streitigkeiten entstanden waren. Daher erhielt die Pfarre statt dieses Teilzehentes in Weinzierl im Tauschwege einige Zehente von Weinzierler Lehen in Ströblitz. Dabei werden auch die ersten Familiennamen von Ströblitzern genannt: Hanns und Kilian Arbesbauer und Hanns Vöckher. Vereinbart wurde der Vertrag durch das Kloster Mondsee, die Patronatsherrschaft der Pfarre, und Dr. Johann Linsmayer, dem Schlossherren. Als Zeugen tragen auf: Der Besitzer der Winkelmühle Adam Geyer von Osterburg und der Regensburger Pfleger in der Hofmark Pöchlarn Caspar von Lindegg zu Lissanna-Wollenberg.
Unter dem Einfluss ihres protestantischen Grundherren Linsmayer ist mindestens ein Teil der Ströblitzer protestantisch geworden. In der neuen Weinzierler Schlosskapelle wurden seine Untertanen von einem protestantischen Prediger betreut. Einige Ströblitzer widersetzten sich der Gegenreformation, d.h. sie unterwarfen sich nicht den „katholischen Exercicien", der Osterbeichte und Kommunion. Aus unserem Gebiet wurden einige Protestanten „abgeschafft", d.h. ausgewiesen. Wie das Beispiel eines 80jährigen Webers im Jahr 1660 zeigt, wurde verstorbenen Ströblitzer Protestanten nicht nur das kirchliche Begräbnis, sondern sogar die Bestattung innerhalb des Friedhofes verweigert
In der Maria-Theresianischen Fassion von 1750 werden wohl die Namen der damaligen Weinzierler und Freydegger Lehensinhaber in Ströblitz genannt, da es aber noch keine Hausnummern gab, ist die Zuordnung der Namen zu den Häusern kaum möglich.
Die nächste Nachricht aus Ströblitz stammt erst aus dem Jahr 1838 und beschreibt das Dorf folgendermaßen:
Ein der nächsten Poststation Kemmelbach gehöriges Dorf von 19 Häusern, zur Pfarre und Schule nach Wieselburg einbezogen. Als Landgericht wird die Herrschaft Purgstall, als Conscriptionsobrigkeit Rottenhaus, als Ortsobrigkeit Weinzierl bezeichnet, welche mit Freydegg zugleich die Grundherrschaft besitzt. Der Werbkreis untersteht dem Linien-Infanterie-Regiment Nr. 49.
Die Seelenzahl begreift in 20 Familien 54 männl. 55 weibl. Personen und 18 Schulkinder, welche an Viehstand 15 Pferde, 10 Ochsen, 26 Kühe, 31 Schafe und 40 Schweine haben."
Ferner gab es einige Angaben über Wirtschaft und Jagd:
„Die Bewohner treiben als mittelmäßig bestiftete Landbauern den Ackerbau mit allen vier Körnergattungen, wozu die Gründe etwas steinig sind. Die Obstpflege ist gering, die Viehzucht jedoch dem Hausbedarf entsprechend. Hier wohnt ein Schuster und ein Schneider. Die Häuser des Dorfes sind zusammengebaut und mit Stroh gedeckt; auf einer Anhöhe, zwischen Feldern und Wiesen liegend, gewähren sie ein angenehmes landschaftliches Bild. Die Entfernung des Ortes von Wieselburg beträgt eine Stunde und ebensoviel von Weinzierl. Die Gegend hat ein gesundes Klima und gutes Wasser; der Jagdnutzen, ein Regale der Herrschaft, wirft Hasen und Rebhühner ab…"
In Ströblitz wurden in der Zeit der Zweiten Grundherrschaft mehrere gewerbliche Berufe ausgeübt. Namentlich bekannt sind z.B. die Schneider Johann Draxler, Georg Höller und Michael Dietmayer sowie der Schmied Jakob Weingartner (in Moos). Die erste namentlich bekannte Hebamme war Rosalia Osanger.
Die älteste Darstellung von Ströblitz, eine Skizze des Weinzierler Schlossbeneviziaten Joseph Pfeiffer, vermittelt einen anschaulichen Eindruck, wie es in Ströblitz am Ende der zweiten Grundherrschaft aussah. Alle Häuser bis zur Nr. 20 bestanden bereits vor 1848.
Die gesamte Chronik Wieselburg (Johannes Kammerstätter) ist erhältlich am Gemeindeamt Wieselburg-Land (20,--Euro)